Rechenschwäche/ Dyskalkulie

Die neuesten Forschungsergebnisse weisen auf veränderte Teilbereiche des Gehirns hin, die für die Zahlenverarbeitung verantwortlich sind.

Ursachen

  • Genetische Veranlagung
  • Störung in der Sprachentwicklung
  • erschwertes Erlernen von Symbolen, logischen Konzepten und Regelsystemen
  • falsch eingeübte oder stets wechselnde Lösungsansätze beim Rechen
  • Schwäche im räumlich-visuellen Vorstellungsvermögen

Ca. 5% der Kinder sind von einer Rechenschwäche betroffen und sind meist schon im Vorschulalter auffällig.

Merkmale einer Rechenschwäche können sein

  • Vergleichen von Mengen was ist schwerer/leichter größer/kleiner erschwert, daher ein häufiges Fragen nach Begriffen wie "weniger" und "mehr" oder "kleiner" und "größer", Vermeiden von Bildermalen, da unsicher Bildaufbau
  • Mangelhafter Umgang mit Zeit (Sekunden und Minuten werden vertauscht)
  • Wert von Geldbeträgen wird nicht verstanden
  • Mengenerfassung -vergleich erschwert
  • Übertragung von "sechs" auf "6" erschwert
  • Loslösen von Fingerrechnen ist schwierig
  • Kind verrechnet sich häufig um 1 (8-3=6)
  • Vertauschen von mehrstelligen Zahlen statt "125" "152"
  • Vertauschen von Rechenoperationen statt "x" "+" gerechnet
  • Textaufgaben werden gemieden oder mangelhaft erarbeitet

Durch die ständigen Misserfolge im mathematischen Bereich kommt es nicht selten zu einer allgemeinen Verschlechterung der Lernleistungen. Rechenschwache Kinder werden oft als faul oder dumm hingestellt. Zum Teil sind Depressivität , Schulunlust bis hin zur Schulangst die Folge und psychosomatische Beschwerden (Kopf- und Bauchschmerzen) keine seltenen Begleiterscheinungen.

Bei Verdacht einer Dyskalkulie ist am Ende der 1.Klasse mittels standardisierten Tests eine genaue Diagnostik erforderlich.

Therapie

  • Förderung der räumlich-visuellen Wahrnehmung
  • Förderung der Mengenerfassung
  • Automatisierung von Rechenoperationen
  • Erarbeiten von Strategien zur Lösung von Textaufgaben
  • Verhaltenstherapie
  • Psychotherapie