AD(H)S

Jeder hat schon mal was vom "Zappelphillipp" und der "Traumsuse" gehört.

1845 stellte der Frankfurter Nervenarzt Heinrich Hoffmann in seinem Buch "Der Struwwelpeter" diese Kinder literarisch dar.
Seit 1987 wird die heutige gültige medizinische Bezeichnung angewendet.
In der Fachliteratur findet man unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit 2-9% der Kinder (deutlich mehr Jungen) sind davon betroffen.
Neueste Forschungsergebnisse weisen auf neurobiologische Ursachen hin und sehen vor allem eine gestörte Signalübermittlung im Gehirn als Ursache.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Nerven-Botenstoff Dopamin.

Entstehung:

  • genetisch bedingt, häufig findet man betroffene Geschwister und/oder Eltern
  • Stress, Rauchen, Alkohol in der Schwangerschaft

Symptomatik - folgende Merkmale können (müssen aber nicht) auf eine vorliegende AD(H)S hinweisen

  • Konzentrationsstörung
  • Störung der Merkfähigkeit /Abspeicherung
  • Impulsivität mit und ohne Hyperaktivität (unversehbares, unberechenbares Verhalten)
  • gesteigerte Reizbarkeit /Erregbarkeit (geringe Frustrationsschwelle, rasches Weinen, Wutausbrüche)
  • dissoziales Verhalten (streitsüchtig, Außenseiter, "Klassenclown")
  • mangelhafte emotionale Steuerung (Mutlosigkeit, Verleugnung, fehlendes oder übersteigertes Einfühlungsvermögen)

Die Diagnose AD(H)S wird ausschließlich vom Arzt gestellt, mit Hilfe von

  • Fragebögen und Aussagen durch Eltern, Erzieher und Lehrern
  • PsychologischenTestverfahren (Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, IQ-Test)
  • Überprüfung von EEG
  • Ausschluss von anderen Erkrankungen

Therapiemöglichkeiten - aufgrund der unterschiedlichen Symptomatik ist eine multimodale Therapie zu empfehlen, diese umfasst:

  • Wahrnehmungstraining
  • Konzentrationstraining
  • Beratung von Eltern, Angehörigen, Erziehern und Lehrern
  • Verhaltenstherapie
  • Medikamentöse Unterstützung
  • Neurofeedbacktherapie
  • Sportliche Betätigung, insbesondere zur Regulation von Hyperaktivität

In unserer Praxis arbeiten wir nach eingehender Testung mittels verschiedener zur Verfügung stehender Therapieprogramme/ -methoden an der individuellen Förderung ihres Kindes.